Lebendige Gemeinschaft

mit bewegter Geschichte

Vor über 100 Jahren ging die WOGEDO aus dem Arbeiter-Bauverein Freiheit hervor. Gegründet von 152 Arbeiter:innen, stieg die Anzahl der Mitglieder von Jahr zu Jahr. Seitdem ist viel passiert: Aktuell zählt die WOGEDO rund 10.500 Mitglieder.

Zukunft

Moderne und zukunftsfähige Wohnungen für Düsseldorf

 

Die WOGEDO entwickelt ihren Bestand zukunftsfähig. Neben Neubauprojekten bzw. Bestandsersatzprojekten stehen besonders energetische Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität im Fokus.

 

2020er

Bezahlbare Wohnungen für Düsseldorf

 

Die WOGEDO setzt sich zusammen mit anderen Mitgliedern im Rahmen des Düsseldorfer Bündnisses für genossenschaftliches Wohnen mit dem Neubauprojekt „Schlösser-Areal“ aktiv für die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum in der Landeshauptstadt ein. Darüber hinaus entsteht mit dem Bestandsersatzprojekt „Die Passage“ in Gerresheim eines der größten Bauprojekte der WOGEDO in der über 100-jährigen Geschichte. Insgesamt 189 Wohnungen entstehen bis 2024 in der Hagener/Lüdenscheider Straße.

 

2010er

Gute Wohnungen für Düsseldorf

Heute ist die WOGEDO bereit für die nächsten 100 Jahre: Modernisierung und Bestandsersatz stehen im Fokus. Mit einem modernen Selbstverständnis, überdurchschnittlichem Service und zeitgemäßen Wohnungen befindet sich die Genossenschaft im Hier und Jetzt.

2000er

Modernisierung und Bestandspflege

 

Städtebaulich wertvolle Wohnanlagen – beispielsweise die denkmalgeschützten Häuser in der Planeten-, Karolinger- und Merkurstraße – wurden instandgesetzt. Die WOGEDO begann Wohnungen bei Neuvermietungen umfassend zu modernisieren.

 

1990er

Neue Zeiten, neue Wohnkonzepte

 

Aus der Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG wurde kurz und bündig die WOGEDO. In den 90er-Jahren passte die Genossenschaft ihr Angebot an die veränderten Wohnbedürfnisse ihrer Mitglieder an. Ein gutes Beispiel: das Projekt „Wohnen mit Kindern“ mit integrierter Kindertagesstätte in der Otto-Petersen-Straße.

 

1970/80er

Bedarfsgerechter Wohnungsbau

 

Nachdem sich die Lage am Wohnungsmarkt im Düsseldorfer Raum entspannt hatte, entwickelte die WOGEDO in den 70er- und 80er-Jahren hauptsächlich Wohnangebote für spezielle Zielgruppen wie große Familien, Senior:innen und Menschen mit Behinderung. Wegweisend in jener Zeit: der frühe Fokus auf den Bau von Wohnanlagen für Senior:innen.

 

1950/1960er

Dach über dem Kopf

 

Die Zerstörungen eines Großteils der Düsseldorfer Wohnhäuser im Zweiten Weltkrieg sowie die schlechte Versorgungs- und Wirtschaftslage ließen die Idee des genossenschaftlichen Wohnens nach dem Krieg zu neuer Blüte gelangen. Vorrangiges Ziel: der wachsenden Mitgliederzahl ein erschwingliches „Dach über dem Kopf“ zu bieten.

 

1930/1940er

NS-Zeit und Wiederaufbau

 

In den 1930er Jahren entstanden viele Wohnungen im Geschosswohnungsbau. Der jüdische Gründer, Albert Schöndorff, wurde 1938 von der Genossenschaft ausgeschlossen und starb während der Deportation nach Auschwitz. 1942 erfolgte der erzwungene Zusammenschluss mit den drei Genossenschaften "Gemeinnütziger Bauverein für Landhaussiedlungen Düsseldorf-Wersten", "Gemeinnütziger Bauverein Gartenstadt" und "Bauhilfe für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene“ zur „Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost eG“. Nach dem Krieg begannen der Wiederaufbau zerstörter Häuser und die Wiedereinführung demokratischer Strukturen in der Genossenschaft.

 

1919/1920er

Gründung

 

152 Arbeiter:innen gründeten am 19. Juli 1919 gemeinsam mit Albert Schöndorff, ihrem Arbeitgeber und Mitinhaber der Firma Geb. Schöndorff, den Arbeiter-Bauverein Freiheit. Zwei Jahre zuvor wurde die Firma von Derendorf nach Lierenfeld verlagert. Fehlende Wohnungen und lange Anfahrtswege zur Arbeitsstätte führten zur Gründung des Bauvereins. In den folgenden Jahren entstanden in der Siedlung Freiheit weitgehend selbsterstellte Eigenheime.

 


Albert Schöndorff bleibt unvergessen.

Der 1870 in Westheim (Westfalen) geborene Unternehmer Albert Schöndorff war Inhaber der Firma Gebrüder Schöndorff AG, der späteren Düsseldorfer Waggonfabrik in Lierenfeld. Aufgrund eines Umzugs der Firma von Derendorf nach Lierenfeld wollte er seinen Arbeiter:innen dabei helfen, lebenswerte Wohnungen in Selbsthilfe zu bauen, um damit auch die langen Anfahrtswege zu verkürzen. Seine finanzielle Unterstützung ermöglichte den Bau der Siedlung Freiheit und legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der WOGEDO.

 

Als Stadtverordneter für die Liberale Partei erkannte Schöndorff die Wohnungsnot der Arbeiterschaft nach dem Ersten Weltkrieg. So gründete er am 19. Juli 1919 zusammen mit 152 Arbeiter:innen seines Unternehmens den Gemeinnützigen Arbeiter-Bauverein „Freiheit“. Hier entstanden in der „Siedlung Freiheit“ in kurzer Zeit 300 Wohnungen für die Arbeiter:innen der Waggonfabrik. Weitere Bauvereine beteiligten sich an dem Projekt, das als Ursprung der heutigen Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost gilt.

 

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Schöndorff aufgrund seines jüdischen Glaubens im September 1933 aus seinem Amt als Direktor seiner Waggonfabrik gedrängt und 1938 aus der Wohnungsgenossenschaft ausgeschlossen. Er ging nach Amsterdam ins Exil, wo er am 12. September 1942 zusammen mit seiner Frau Marie Schöndorff, geborene Gross, von der Gestapo verhaftet wurde. Die Eheleute starben während der Deportation von Westerbork nach Auschwitz.

 

Vor dem Haus in der Cecilienallee 19, wo Albert Schöndorff mit seiner Familie und der seines Bruders gewohnt hatte, wurden für ihn und seine Frau Stolpersteine verlegt.

 

Am 14. März 1952 benannte die Stadt Düsseldorf die Schöndorffstraße im Süden Lierenfelds in Erinnerung an Albert Schöndorff.

 

Am 6. Oktober 2005 weihte die WOGEDO vor ihrem Geschäftsgebäude in Lierenfeld den "Albert-Schöndorff-Platz" ein – eine Ehrung für das unternehmerische, kommunalpolitische und genossenschaftliche Engagement Albert Schöndorffs, aber auch ein Appell für ein Zusammenleben in kultureller und sozialer Vielfalt.

 

Die Produktion in Lierenfeld existiert heute nicht mehr. Die „Siedlung Freiheit“ aber belegt noch immer, wie sich Albert Schöndorff dafür starkmachte, Düsseldorfer:innen und ihren Familien neben Arbeit auch ein Dach über dem Kopf zu geben.