Der 1870 in Westheim (Westfalen) geborene Unternehmer Albert Schöndorff war Inhaber der Firma Gebrüder Schöndorff AG, der späteren Düsseldorfer Waggonfabrik in Lierenfeld. Aufgrund eines Umzugs der Firma von Derendorf nach Lierenfeld wollte er seinen Arbeiter:innen dabei helfen, lebenswerte Wohnungen in Selbsthilfe zu bauen, um damit auch die langen Anfahrtswege zu verkürzen. Seine finanzielle Unterstützung ermöglichte den Bau der Siedlung Freiheit und legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte der WOGEDO.
Als Stadtverordneter für die Liberale Partei erkannte Schöndorff die Wohnungsnot der Arbeiterschaft nach dem Ersten Weltkrieg. So gründete er am 19. Juli 1919 zusammen mit 152 Arbeiter:innen seines Unternehmens den Gemeinnützigen Arbeiter-Bauverein „Freiheit“. Hier entstanden in der „Siedlung Freiheit“ in kurzer Zeit 300 Wohnungen für die Arbeiter:innen der Waggonfabrik. Weitere Bauvereine beteiligten sich an dem Projekt, das als Ursprung der heutigen Wohnungsgenossenschaft Düsseldorf-Ost gilt.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Schöndorff aufgrund seines jüdischen Glaubens im September 1933 aus seinem Amt als Direktor seiner Waggonfabrik gedrängt und 1938 aus der Wohnungsgenossenschaft ausgeschlossen. Er ging nach Amsterdam ins Exil, wo er am 12. September 1942 zusammen mit seiner Frau Marie Schöndorff, geborene Gross, von der Gestapo verhaftet wurde. Die Eheleute starben während der Deportation von Westerbork nach Auschwitz.
Vor dem Haus in der Cecilienallee 19, wo Albert Schöndorff mit seiner Familie und der seines Bruders gewohnt hatte, wurden für ihn und seine Frau Stolpersteine verlegt.